ZENTRUM FÜR KULTUR UND BILDUNG
Projekt: Jahr 2014-2017
Status: Renovierung des Platzes -realisierte Etappe 1, Jahr 2018
Gebäude des Kulturzentrums – realisierte Etappe 1, Jahr 2018
Kunde: Gemeinde Nessebar
Lage: Stadt Nessebar, „Julieta Schischmanova“ Platz
Fläche: 4875 m2
Graphisches Design der visuellen Identität: Maya Staykova
Aufnahmen: Marin Kafedjiiski
Die Rekonstruktion des Platzes “Julieta Schischmanova” und der Aufbau des ARTIUM – ein Zentrum für Kultur und Ausbildung, sind ein mehrjähriges Projekt, das in Partnerschaft mit der Gemeinde der Stadt Nessebar, entstanden ist. Der Wunsch des Auftraggebers in der Neustadt ein Kultur- und Administrationszentrum, das zu dem Moment fehlt, entstehen zu lassen, ist erfüllt.
Die Aufgabe ist vielseitig, weil man viele Funktionen auf eine ziemlich begrenzte Fläche, zu kombinieren hat.
Auf dem Platz befinden sich ein Postgebäude, in schlechtem Zustand, als auch ein Office Gebäude, über dessen ästhetische Vorzüge man streiten könnte. Eine zusätzliche Bedingung bei der Aufgabelösung ist die Aufteilung in Etappen, weil auch die Finanzierung seitens der Gemeinde, etappenweise erfolgt. Alle diese Umstände stellen einen untrennbaren Teil vom Projekt des Platzumbaus, die das Team zu beachten hatte, dar.
Das Rekonstruktionsprojekt des Platzes “Julieta Schischmanova” besteht aus folgende Funktionsbereiche: Empfangszone aus der Neustadt/besteht aus der Fläche vor der Haupteingang des Kulturzentrums ARTIUM/; Haupteingang- von der Seite der Altstadt, Eingangszone für die öffentliche Toilette und Bank, offene Bühne, freie Fläche für Massenveranstaltungen, Erholungsplätze und Grünflächen und Bürgersteige, die die Plaza mit den restlichen Teile der Stadt verbinden. Unter dem Platz ist Garage mit 60 Parkplätzen entworfen. Der Ausgang der Garage befindet sich direkt zum Platz und bildet somit den Regenschutz der Bushaltestelle auf der Straße „Han Krum“.
Eine Herausforderung bei der Verwirklichung des Projektes ist die Bepflanzung der Plaza. Der größte Teil der Grünflächen ist als Gründach realisiert. Weil in Nessebar keine Regenwasserkanalisation existiert, wurde eine andere Lösung erfunden, bei der man die natürliche Neigung des Terrains genutzt um das Regenwasser weg vom Platz und den draufstehenden Gebäuden zu bekommen. Das Wasser fließt von der Oberfläche in einer separaten Anlage, die zum Infiltrationsystem weiterführt. Dieses System besteht aus einem Tank, wo reines Regenwasser zur Bewässerung der Grünflächen gesammelt wird, als auch eine Sickergrube, wo das übrige Regenwasser bei großer Witterung einfließt.
Die Beleuchtung des Platzes besteht aus drei Arten Lichter – hohe Straßenlaternen, mit einer Höhe von 10 Metern, die die Gesammtbeleuchtung der Fläche sichern; mittelhohe Leuchter, mit einer Höhe von 4.5 Metern für die Bürgersteige und Gartenleuchten, mit einer Höhe von 1.2 Meter, für die Ambientbeleuchtung, dort wo die Sitzplätze sind. Der Platz ist mit vibrogepressten Betonplatten der Firma Semmelrock Stein und Design GmbH mit einer Dicke von 5 und 8 cm gepflastert. Die sind mit Treppenstufen aus 15 cm dickem Granit kombiniert. Alle vertikalen Elemente sind mit Granitplatten verkleidet. Für die Abgrenzung der Grasflächen wurde patiniertes COR-TEN-Stahl, genutzt.
Parallel mit dem Umbau, realisierte die Gemeinde von Nessebar, die erfolgreiche Renovierung der Fassade der Post, die danach völlig mit dem Aussehen des neugebauten Kulturzentrums im Einklang ist. Es steht die Durchführung der Etappe 2 vom Umbau der Plaza bevor.
ARTIUM ist der Akzent der neuen Platzkomposition. Die Fussgängerachse aus der Altstadt findet in dem Gebäude ihr Ende. Vor Artium finden alle Veranstaltungen im Freien, die in Nessebar organisiert werden, statt. Damit ist das Gebäude der neue Treffpunkt in der Stadt. Das große Vordach bietet Schatten an und bildet den gewünschten Ramen des Stadtlebens. Es wird von gezweigten Säulen getragen, die mit ihrer Form an Elemente aus den alten Häusern in Nessebar erinnern. Der Unterschied besteht im Material – Stahl. Der Entwurf folgt die Logik der Nessebararchitektur, ohne konkrete Formen nachzubauen, oder bestimmte historische Epochen mit Absicht nachzuahmen. Das Gebäude folgt die Logik der bulgarischen Bauart mit einem Erdgeschoss aus Stein und Holz-verkleideten Obergeschossen mit dynamischen Erkern. Diese Typologie wurde nicht eklektisch gefolgt. Man nutzte sie um die verschiedenen Funktionen des Gebäudes zu unterstreichen.
Das funktionelle Programm soll viele Lücken im Kulturprogramm der Stadt decken, sowie: eine neue Bibliothek mit Mediathek, Säle zum Tanzen, eine Kammerhalle, großer Multifunktionalsaal für Veranstaltungen und Konzerte und, Ausstellungsflächen, Touristen Informationszentrum und etc.
Das Gebäude besteht aus drei Baukörper – südlicher, nördlicher und ein zentrales Atrium, das die zwei anderen verbindet. Ähnlich der alten Häuser mit dem traditionellen Salon, der die Verbindung mit allen anderen Räumen ermöglicht. In diesem Raum passiert das soziale Leben im Haus. In dem Fall ist das das mächtige Atrium, das die horizontalen, als auch die vertikalen Verbindungen zwischen den Räumen ergibt und als Ausstellungsfläche und Treffplatz gleichzeitig dient.
Das funktionelle Programm ist komplex und besteht aus Touristen Informationszentrum, Toilette, Kaffee und Bank auf dem Erdgeschoss.
In der ersten Etage befinden sich Administrationsblock und der Bereich für Schauspieler mit allen notwendigen Umkleidungsräumen, Schminkplätzen, Probesälen, Kleidungslagern und weitere Hilfsräumen, sowie auch die Bühne des großen Multifunktionalsaals.
In zweiten Stock befinden sich der kleine Multifunktionalsaal mit glattem Boden, als auch das Foyer und die Eingänge zum großen Saal mit geneigtem Fußboden und Sitzplätzen für 280 Menschen.
In der letzten Etage sind: Säle für Tanz und Kunst und die neue Bibliothek der Stadt mit Ausleihe und- Lesesaal, die Aussicht zum Meer und Altstadt haben.
Im Inneren ist das Atrium mit hellen Farben und einer Treppe aus Naturstein konzipiert. Mit spezieller Aufmerksamkeit sind die Details des Treppengeländers und das Beleuchtungskonzept ausgefertigt.
Zusätzliche Information
Subunternehmer:
Tal Engineering Burgas – Fassadensysteme
VJF OOD: Dachdämmung
Corel 67 OOD: Lieferung von Equitone Tectiva, Platten aus Cementfaser für Fassade
Venta Group EAD: Lieferung von HPL Platten, Fundermax für Fassade
Jung OOD – Lieferung und Montage von Brandschutzvorhänge
ART Linea OOD: Lieferung Interiorfarben Novacolor
Sphere design EOOD: Ausarbeitung und Lieferung Informationtafeln
Semmelrock Stein und Design EOOD: Lieferung von Betonplatten
SGI Group 2017 EOOD: Aufbau Elektroinstalationen
Prisma S OOD: Beleuchtung
Bauingenieur: Dimitrov und Savakliev OOD – Ing.Georgi Dimitrov; Ing. Lazar Dimitrov
Heizung- Belüftung- und Klimaanlage: Ing. Alexander Zlatinov
Wasser- und Kanalisationanlage: Ing. Zlati Zlatev
Elektroanlage: Ing.Tatjana Vassileva
Brand- und Notfallsicherh: Fire Protect OOD: Ing. Georgi Fartunov
Landschaftsarchitekt: L-Arch. Silvija Drianovska
Bauüberwachung: Prima Konsult OOD